Samstag, August 9th, 2025
Aktualisiert am 29.8.2025
Reisende am Flughafen Palma de Mallorca (PMI) sind in diesem Sommer gleich von zwei parallelen Arbeitskonflikten des Bodenpersonals betroffen. Während die Verhandlungen zwischen Menzies Aviation und der Gewerkschaft UGT Fortschritte zeigen, bleibt der Streik bei Azul Handling, dem Bodenabfertiger von Ryanair in Spanien, weiterhin bestehen.
Nach mehreren Verhandlungstagen haben Menzies Aviation und die UGT eine vorläufige Einigung erzielt. Dadurch wurden die ursprünglich für das Wochenende 23.–24. August geplanten Arbeitsniederlegungen ausgesetzt. Die Vereinbarung betrifft Arbeitsbedingungen wie Schichteinteilungen, Urlaubsansprüche, Höchstarbeitszeiten und Karrierechancen, wobei die Änderungen rückwirkend gelten sollen. Davon profitieren Fluggesellschaften wie easyJet, British Airways, Emirates, Turkish Airlines, Norwegian, American Airlines und Wizz Air.
Allerdings ist die Einigung bislang noch nicht schriftlich ratifiziert. Gewerkschaftsvertreter betonen, dass der Streik formal weiterhin gültig bleibt, bis die Vereinbarung endgültig unterzeichnet ist. Die vorsichtige Haltung erklärt sich aus früheren Auseinandersetzungen, in denen Zusagen am Verhandlungstisch nicht umgesetzt wurden.
Im Gegensatz dazu setzt das Personal von Azul Handling seinen Arbeitskampf fort, der Ryanair-Flüge in Palma und an weiteren spanischen Flughäfen betrifft. Der Streik begann am 15. August und soll bis Ende Dezember 2025 andauern. Er folgt einem festen Rhythmus mit täglichen Arbeitsniederlegungen an vier Tagen pro Woche.
Die Beschäftigten beklagen unsichere Arbeitsverträge, hohen Druck zur Übernahme zusätzlicher Schichten sowie Verstöße gegen bestehende Arbeitsregelungen. Zudem wirft die Gewerkschaft UGT Azul Handling vor, den Streik bewusst zu unterlaufen – etwa durch den Einsatz zusätzlicher Kräfte, Umverteilung von Aufgaben und verspätete Bekanntgabe der vorgeschriebenen Mindestdienste.
Trotz des langen Streikkalenders waren die Auswirkungen in Palma bislang überschaubar. Am verlängerten Augustwochenende kam es lediglich zu kleineren Verzögerungen, normalen Warteschlangen und weitgehend stabilen Abläufen. Lediglich eine Handvoll Flüge war betroffen – darunter eine Annullierung und einige kurze Verspätungen bei Verbindungen nach Großbritannien. Größere Störungen blieben bisher aus.
Der begrenzte Effekt scheint vor allem auf die strikte Durchsetzung der Mindestdienstleistungen sowie betriebliche Notfallmaßnahmen zurückzuführen zu sein – weniger auf eine schwache Beteiligung des Personals.
Bei Streiks im Luftverkehr legt das spanische Verkehrsministerium gesetzlich verbindliche Mindestdienstleistungen fest, die von den Fluggesellschaften eingehalten werden müssen. Für den Auguststreik wurden diese zwischen 55 % und 81 % des regulären Betriebs festgelegt – je nach Strecke und Passagieraufkommen. Ziel ist es, den Grundbedarf an Reisen sicherzustellen und gleichzeitig das Streikrecht zu wahren.
In der Praxis bedeutet dies: Totalausfälle werden reduziert, Verspätungen sind jedoch weiterhin häufig. Für Reisende in Palma erklärt dies, warum die meisten Flüge zwar stattfinden, jedoch oft mit längeren Wartezeiten beim Check-in, verzögerter Gepäckabfertigung oder Anpassungen im Flugplan.
Bodenabfertigungsteams sind für den reibungslosen Betrieb von Flughäfen und Fluggesellschaften unverzichtbar. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem:
Kommt es zu Störungen dieser Abläufe, selbst nur teilweise, führt dies unweigerlich zu Verzögerungen am Check-in, Problemen bei der Gepäckausgabe, längeren Bodenzeiten der Flugzeuge und vereinzelt auch zu Flugausfällen.
Wenn Sie während des Streikzeitraums über den Flughafen Palma fliegen:
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